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Das Glück – die flüchtige Zufriedenheit

Liebe IKT-Freundinnen und -Freunde,

passend zum Sommer, der in uns allen die Lebensfreude wiedererweckt, wird sich dieser Artikel mit dem Thema Glück befassen. Wir möchten erkunden, was Glück ist, wo man es findet und welche Rolle es in der Komplentärtherapie spielt.

Der Begriff Glück hat mehrere Bedeutungen. Zum einen bezeichnet er das Eintreffen einer unwahrscheinlichen Aktion, so wie ein Lottogewinn. Uns interessiert hier aber vielmehr die andere Bedeutung von Glück, nämlich Glück als Gefühl, als Empfindung und vielleicht auch als Lebensziel.

Nun gibt es verschiedene Formen des Glücks als Gefühl. Einerseits nehmen wir Glück in einzelnen Momenten wahr: Das ist der erste warme Frühlingstag, das ist der Feierabend nach einem langen, aber belohnenden Tag in der therapeutischen Praxis, das ist der erste Kuss mit einem geliebten Menschen. Auf der anderen Seite steht das langanhaltende Glück, eine Art Zufriedenheit. Wir alle wissen, wie sich täglich unsere Stimmung ändern kann und wie toll es sich anfühlen kann, über mehrere Tage, Wochen, Monate oder gar Jahre zufrieden mit der eigenen Lebenssituation zu sein.

Ob es nun das momentane Glück oder die anhaltende Zufriedenheit ist – wir Menschen möchten alle glücklich sein, das haben wir gemeinsam. Es gehört so sehr zur menschlichen Sinnsuche, glücklich sein zu wollen, dass es in manchen Kontexten gar gesetzlich festgehalten ist. Die Verfassung der Vereinigten Staaten garantiert jedem Menschen das Pursuit of Happiness, also die Suche nach dem Glück. Und obwohl wir alle gemeinsam unser Glück suchen, ist die Suche doch für jeden Menschen anders und individuell. Glück ist subjektiv.

So ist es auch ganz unterschiedlich, wo Menschen ihr persönliches Glück finden: Manche finden es in der Interaktion mit anderen Menschen: Familie, Kinder, Partner, Freunde. Andere finden ihr Glück im Erfolg: im Beruf, im Sport, im Wissen, durch Geld. Ein weiterer wichtiger Glücksort ist der eigene Körper: Wir machen Sport, wir ernähren uns gesund, wir geniessen körperliche Nähe, wir suchen die Entspannung und das Wohlbefinden. Bei all diesen Orten, wo sich das Glück versteckt, ist es interessant im Auge zu behalten, dass unser Glück meistens im Einfluss durch äussere Faktoren existiert. Hier gilt es, aufmerksam zu sein, ob wir uns auf der Suche nach Glück nicht manchmal in Abhängigkeiten von äusseren Bedingungen begeben. Stattdessen besteht immer die Möglichkeit, das Glück im Inneren zu suchen. Was passiert also, wenn beispielsweise meine Freunde nicht bei mir sind, um mich glücklich zu machen? Statt in der Abhängigkeit zu stehen, kann ich mich zu mir selbst wenden und das Glück in mir selbst finden.

Aber was ist nun der optimale Weg zum Glück? Augenzwinkernd darf gesagt sein, dass hier natürlich kein allgemeingültiger Leitfaden zum Glücklichsein präsentiert wird – dafür ist das Glück zu flüchtig, zu individuell und wir Menschen sind zu unterschiedlich. Es beginnt bereits mit einem Paradoxon: Je stärker wir nach dem Glück suchen, desto schwieriger finden wir es. Wer meint, sein Glück durch harte Arbeit zu finden und viel Zeit und Kraft investiert, der wird sich schwertun, erreichte Erfolgs- und Glücksmomente als solche zu erkennen und sie zu geniessen. Wir können dahingehend sagen: Glück kann nicht erzwungen, erwartet oder konstruiert werden, Glück geschieht. Wenn wir es schaffen, im Hier und Jetzt dieses Glück durch Geschehenlassen und Entspannung zu erkennen und auch seine Flüchtigkeit zu akzeptieren, haben wir mehr davon. Dazu trägt auch die eigene Haltung bei: Negative Gedanken nähren eher die Unzufriedenheit, während geistige Flexibilität, Entspanntheit, Zuversicht und Spontaneität Glücksmomente leichter ermöglichen können.

Nach diesen eher philosophischen Überlegungen zum Glück kommen wir nun zur Frage, was das Glück in der Komplementärtherapie bedeutet. Wir als TherapeutInnen haben die Aufgabe und die Möglichkeit, unsere KlientInnen auf verschiedene Wege zu unterstützen, ihr „Glück“ zu finden. Dazu gehören beispielsweise die Förderung von Selbstakzeptanz, von der Akzeptanz des Augenblicks, von Ressourcenbildung oder die positive Unterstützung von Denkweise und Haltung. Dabei sollten wir immer im Kopf behalten, dass Glückswahrnehmung sehr subjektiv sein kann und dass jeder und jede KlientIn einen anderen Zugang zum eigenen Glück hat. Das Mittel, das wir in der Therapie und Begleitung von Menschen verwenden, ist die Kommunikation durch Berührungen und durch Sprache. Gerade im therapeutischen Umfeld ist eine saubere Sprache essenziell für den respektvollen und unbeschwerten Umgang miteinander. Hier möchten wir gerne auf das Webinar „Clean Language in der Körperarbeit“ hinweisen, das wir aufgrund der hohen Nachfrage zweimal durchführen werden.

Der erste Termin ist der 9. Juli, der zweite Termin ist der 13. August.

Zurück zum Glück: Wie auch in den vergangenen Artikeln folgt nun eine Reihe von Fragen, die du für dich selbst beantworten darfst, die dich inspirieren dürfen, die dich im besten Fall sogar ein bisschen glücklicher machen:
Fühlst du dich momentan glücklich? Und wenn ja, wo nimmst du es wahr? In welchen Situationen bist du glücklich? Und ist es ein vertrautes Empfinden? Was macht dich langfristig glücklich? Was macht dich unglücklich und wie kannst du das Unglückliche umkehren? Kennst du deinen persönlichen Weg zum Glück? Oder braucht es keinen Weg? Und wie kommen deine Mitmenschen zu ihrem Glück? Was kann dich da inspirieren?

Geniess den Sommer, bleib gesund und finde dein Glück
Claudia Per

Wie Haltung und Einstellung zum eigenen Wohlbefinden beitragen können, hat Astrid Kuby mit ihrem berühmten Ohrwurm „Körperzellen Rock (Jede Zelle meines Körpers ist glücklich)“ eindrucksvoll verdeutlicht. In diesem Kurzvortrag erzählt sie, wie man durch wiederholtes Bestätigen und durch Tanzen das Grübeln hinter sich lassen und ganz im Moment glücklich sein kann:
https://www.youtube.com/watch?v=pJW-dTuMvQM