Transversale Ringe - Das Nabelband und die Nieren
Transversale Ringe - Das Nabelband und die Nieren
Im Shiatsu arbeiten wir hauptsächlich mit den vertikal verlaufenden Meridianen. Unser Energiekörper hat auch horizontale Verbindungen und Segmente, die in der Osteopathie und v.a. in der Bioenergetik eine besondere Bedeutung haben. Ihre Durchlässigkeit bewirkt, dass die (Meridian-) Energie nach oben und unten fliesst. Da sich die Ringe vor allem am Rumpf befinden, stehen sie in Beziehung zu den Vitalfunktionen ihres Segments. Mit unserem Bo-shin nehmen wir bereits wahr, wenn ein Bereich von einem "Gürtel" gehalten wird und die Energie des Meridians nicht leicht durch dieses Segment fliessen kann.
In diesem Kurs werden wir uns mit dem Nadelband und den Nieren beschäftigen - das Organ, das am meisten betroffen ist, wenn sich ein "Ring" um die Taille gebildet hat.
Sowohl der Nabel als auch die Nieren repräsentieren unsere Herkunft und unseren Ursprung. Sie verbinden uns mit der Quelle - dem nährenden Band zwischen Mutter und Kind im Leib und dem unsichtbaren Band, das uns mit dem Ursprung der Zeit und der Menschheit verbindet.
Die Nieren sind unsere Batterien, unsere "Aufrichter" und als Paar repräsentieren sie die zwischenmenschliche Beziehung. Sie werden von der Urgewissheit des Lebens herausgefordert und oft überfordert. Diese Zeit, in der wir leben, braucht vitale, entspannte und saftige Nieren.
Pia Staniek, ausgebildete Physiotherapeutin, beschäftigt sich seit 1979 mit Shiatsu. Als Mitbegründerin und Lehrerin des ESI war sie an der Entwicklung des Curriculums massgeblich beteiligt. Weiterbildungen in Feldenkrais, Atemarbeit, Seiki und Butoh-Tanz. Sie lebt und arbeitet mit Shiatsu in München.
"Tiefe Berührung und Achtsamkeit sind die nährenden Bestandteile im Shiatsu. Mich interessiert, wie sich das Leben in der Person entfaltet und das Vertrauen in seine ursprüngliche, innere Natur."
Kurszeiten: Freitag Abend 17.00-20.00 Uhr, Samstag und Sonntag jeweils von 09.30-17.30 Uhr = 15 Stunden
Kursziele:
- Heildreieck zwischen Nieren und Nabel und zwischen Nieren und Vaguspunkt
- Techniken für die Organbewegungen der Nieren
- Techniken zur Weitung des Nabelrings, einschliesslich des unteren Rippenbogens
- Übungen zur Stärkung unserer Mitte und der Nieren
- Nierenmeridian Erweiterung nach Veet Allen (Ocean of Streams)
- Myofasziale Verbindungen
KursleiterIn: Pia Staniek
Wie bist du zum Shiatsu gekommen?
Als Physiotherapeutin in einer Berliner Praxis kam ich 1979 zum ersten Mal in Kontakt mit Shiatsu. Eine Kollegin bot mir eine kurze Shiatsu-Session an, um mich spüren zu lassen, was eine Gruppe mittwochabends in unserer Praxis auf allen Vieren übte. Von aussen betrachtet war es sonderbar, wirkte kindlich und nicht wirklich motivierend. Was mich aber in der kleinen Behandlungsdemo unmittelbar überzeugte, war die Art und Tiefe der Berührung. So wollte ich unbedingt Berühren lernen. Meine Patient*innen sollten dies auch erfahren dürfen. Die hellblauen Linien, die ich vor meinem inneren Auge gesehen hatte, wurden mir erst später beim Lernen der Meridiane erklärbar. Schnell praktizierte ich an meinen Patient*innen Shiatsu, die auch mehr und mehr danach verlangten.
Was ist Shiatsu für dich?
Aus der Physiotherapie kommend bewegt mich im Shiatsu seit Anbeginn die Bedeutung, Klarheit und Einfachheit des Berührens, in dem alles Förderliche enthalten scheint. Anders als in meinem ursprünglichen Beruf hängt hier die Wirksamkeit nicht allein von Wissen und Technik ab, sondern von der Bereitschaft und Fähigkeit, tiefen Kontakt zu ermöglichen. Dieser geht über das Körperliche hinaus und erreicht die Person auch innerlich. Das überrascht nicht selten nach dem ersten Kontakt mit Shiatsu. In meinen Behandlungen und im Unterrichten ist es mir ein wesentliches Anliegen, diese Besonderheit erfahrbar zu machen. In der Verbindung von Ruhe und Bewegung, von Raum und Atem und dem Berührtsein kann sich meines Erachtens das ganz Eigene leichter entfalten und wirken.
Mit was beschäftigst du dich im Moment?
Die Grenzen von Shiatsu sind für mich noch lange nicht erreicht. Shiatsu bietet ein weites Lern- und Praxisfeld, weil jede*r Einzelne meiner Klient*innen einen individuellen Zugang bietet oder braucht – von ihnen lerne ich. Ich wünsche mir, dass Shiatsu in seiner Purheit die Anerkennung erfährt, die ihm gebührt. Es braucht wenig Ergänzendes, wenn uns bewusst ist, dass die Wirk- und Heilkraft in der Berührung selbst und ihrer Qualität liegt. Deswegen müssen Konzepte überprüft werden, ob sie weit genug sind. Geholfen hat mir dabei die Philosophie von Seiki und die Atemarbeit.