Liebe IKT-Freunde,
heute möchten wir euch mit auf eine kleine gedankliche Reise nehmen – und auf diese Reise nehmen wir ein sehr wichtiges Gepäckstück mit: den Ressourcen-Rucksack. Dieser steht für all die persönlichen Ressourcen, die wir mit uns herumtragen.
Ein Rucksack ist ein wirklich praktischer Gegenstand! Wir Menschen haben nur zwei Hände, ein Rucksack bietet uns daher die Möglichkeit, eine Vielzahl von Dingen mit uns zu führen. Es ist immer gut, für alle Fälle ausgerüstet zu sein. Manche der praktischen Sachen im Rucksack verwendet man tagtäglich, manche nur sehr selten. So ist es auch mit den Ressourcen: Wir verfügen über sie, aber wir sind nicht immer auf sie angewiesen. Mal brauchen wir sie aktiv, mal nicht. Jedoch sind sie immer verfügbar und wir haben die Möglichkeit, auf sie zurückzugreifen.
Was befindet sich im Ressourcen-Rucksack?
Der Inhalt eines Ressourcen-Rucksacks kann sehr unterschiedlich sein und von Mensch zu Mensch variieren. Im Bereich der Komplementärtherapie sprechen wir natürlich nicht von Ressourcen im wirtschaftlichen Sinne, wie Geld oder „menschliches Kapital“, sondern von persönlichen Voraussetzungen: Motivation, Interesse und die Erkenntnis vom Sinn einer Tätigkeit können Ressourcen sein. Auch körperliche und geistige Eigenschaften wie Ausdauer, Geduld, Intelligenz und Kreativität sind Ressourcen. Unser Charakter, unsere Bildung, unsere Erfahrungen, unsere Werte – alles zählt zu den Ressourcen. Zu guter Letzt sind auch soziale Kontakte und Netzwerke als Ressourcen zu werten. Kurzum, Ressourcen sind all die Faktoren, die wir aktivieren und nutzen können, um unser Leben zu gestalten und mit Herausforderungen umzugehen.
Wie sieht ein Ressourcen-Rucksack aus?
Die Ressourcen-Rucksäcke aller Menschen sind von Grund auf verschieden. Manche Leute haben einen riesigen Ressourcen-Rucksack. Sie scheinen schier endlose Quellen an Energie, Zuversicht, Geduld und Positivität mit sich zu führen. Bei anderen Leuten fällt der Ressourcen-Rucksack kleiner aus. Sie haben nicht immer die Möglichkeit, mit ausreichend Ressourcen auf Herausforderungen zu reagieren. Aber ebenso besteht die Chance, den eigenen Ressourcen-Rucksack zu vergrößern und neue Taschen anzunähen. Dann gibt es mehr Platz für wertvolle und praktische Reserven.
Ausserdem gibt es Bereiche des Ressourcen-Rucksacks, die man besser erreichen kann als andere. Diese sind für die täglich gebrauchten Ressourcen reserviert. Andere Ressourcen gebrauchen wir seltener, diese sind im Rucksack ganz unten. Für sie muss man den Rucksack abnehmen und tief hineingreifen. So erreicht man auch die Werkzeuge, die sich in den unteren Sphären des Rucksacks verstecken.
Ebenfalls ein wichtiger Punkt: Der Ressourcen-Rucksack hat kein eigenes Gewicht. Der Rucksack jedes Menschen wiegt gleich viel, unabhängig von der Füllung. Man hat also nicht schwerer zu tragen, wenn der Rucksack mit mehr Ressourcen befüllt ist.
Wie verwendet man seinen Ressourcen-Rucksack?
Jeder Mensch füllt im Laufe des Lebens seinen Ressourcen-Rucksack. Mit jeder Erfahrung, die man macht, kann man dem Rucksack ein Utensil hinzufügen. Je älter wir werden, desto voller und grösser wird unser Rucksack. Jede gelernte Information und jeder geschlossene Kontakt ist ein wertvoller Teil des eigenen Ressourcen-Inventars. Oft passiert es sogar, dass sich der Ressourcen-Rucksack füllt, ohne dass wir das aktiv merken. Erst im Nachhinein wird uns bewusst, dass eine neue Ressource in unsere Sammlung gekommen ist.
Das praktische ist, dass man durch den Rucksack die jeweilige Ressource immer parat hat und nutzen kann, um Entscheidungen zu treffen und um Herausforderungen zu bestreiten. Ausserdem ist es bei vielen unserer Ressourcen so, dass wir sie zwar gebrauchen, aber nie gänzlich verbrauchen können. Es besteht immer die Chance, eine vermeintlich aufgebrauchte Ressource wieder zu erneuern.
Hilfe, mein Rucksack ist leer oder er geht nicht auf!
Wie so oft im Leben ist es nicht immer leicht, mit Herausforderungen umzugehen. Dann kommen wir an den Punkt, an dem wir glauben, dass unser Rucksack leer ist. Gegen die Menge an Veränderung und Negativem von Aussen scheint sich dann in unserem Ressourcen-Rucksack kein Mittel zu finden, das man benutzen kann. Ein ähnliches Szenario bietet sich auch, wenn der Rucksack nicht aufzugehen scheint – der Reissverschluss klemmt, die Bänder sind verheddert, man kann nicht auf die eigenen Mittel zurückgreifen.
Doch es gilt, sich klar zu machen, dass der Ressourcen-Rucksack nie wirklich leer ist und dass es immer einen Weg gibt, ihn zu öffnen. In solchen Situationen hilft ein Innehalten, ein In-sich-Gehen, eine Bewertung der Situation und eine Bewertung der eigenen Möglichkeiten. Dann wird sich der Rucksack wieder öffnen und die mitgebrachten Ressourcen werden wieder sichtbar und mit der steigenden Zuversicht werden immer mehr Mittel erscheinen, die zur Überwindung einer schwierigen Situation genutzt werden können.
Chaos im Ressourcen-Rucksack
Auch diese Situation kennen wir momentan alle besonders gut: Wir befinden uns in einer herausfordernden Zeit und es herrscht viel Unklarheit. Aus irgendeinem Grund schaffen wir es nicht, die richtige Ressource aus dem Rucksack zu ziehen, um den täglichen Fragestellungen zu begegnen. Besonders in schwierigen Zeiten gerät der Inhalt unseres Rucksacks gerne mal in Unordnung. Alles scheint durcheinander, die sonst immer hilfreichen Mittel sind nicht dort, wo sie normalerweise sind. Auch an dieser Stelle dürfen wir nicht verzagen. Wir können stehenbleiben, den Rucksack abnehmen, innehalten, den gesamten Inhalt des Rucksacks anschauen und ihn neu sortieren. Neue Herausforderungen werden immer wieder dafür sorgen, dass wir unsere Ressourcen neu betrachten und bewerten werden. Dann können wir umso besser auf die jeweilige Situation reagieren und haben in Zukunft auch schnell das passende Werkzeug aus dem Rucksack parat.
Der beste Weg zur Nutzung der eigenen Ressourcen
Im Leben kann vieles passieren. Mal läuft für eine Zeit alles leicht und fliessend und wir können vergessen, was wir alles in unserem Ressourcen-Rucksack mit uns tragen, denn wir sind nicht auf die Ressourcen angewiesen. Wann anders stellt uns das Leben vor Aufgaben, die es zu meistern gilt und wo unsere Werkzeuge wieder zum Einsatz kommen. Diese Werkzeuge können ganz vielfältig sein und in ganz verschiedenen Lebensetappen in den Rucksack gewandert sein. Sie helfen uns jedoch alle, dass wir Herausforderungen annehmen können. Der Schlüssel ist dabei stets das Vertrauen in den eigenen Rucksack! Jeder von uns kennt seinen eigenen Ressourcen-Rucksack am besten. Wir kennen unsere Stärken und wir wissen auch, welche Werkzeuge noch in unserem Rucksack fehlen. Manchmal gilt es, sich selbst davon überzeugen, dass sich eine passende Lösung für eine gegebene Situation finden lässt. Manchmal muss man auch stehenbleiben, den gesamten Inhalt des Rucksacks vor sich auf den Boden legen und bewerten. Erst dann kann man ihn wieder geordnet einpacken und ist gerüstet und orientiert für zukünftige Herausforderungen. Wichtig dabei ist die eigene innere Haltung und die Gewissheit, dass auch herausfordernde Situationen geschehen dürfen. Jeder von uns hat in seinem Ressourcen-Rucksack die für ihn und sie richtigen Werkzeuge parat!
Was weiss ich über meinen Rucksack?
Zum Schluss dieser kleinen Rucksack-Wanderung möchten wir euch einladen, euch mit eurem eigenen Rucksack zu beschäftigen. Stellt euch zum Beispiel folgende Fragen:
- Habe ich einen grossen oder eher einen kleinen Rucksack?
- Was sind meine Ressourcen, was habe ich in meinem Rucksack?
- Woher kommen meine Ressourcen? Wann habe ich die jeweiligen Werkzeuge in meinen Rucksack gepackt?
- Gibt es Punkte, in denen ich noch eine Möglichkeit zur Verbesserung meiner Ressourcen-Situation sehe? Welche Werkzeuge fehlen mir in meinem Rucksack?
- Habe ich auch manchmal das Gefühl, dass ich meine Ressourcen nicht aktivieren kann? Klemmt der Reissverschluss des Rucksacks oder erscheint er mir leer? Was mache ich, damit ich wieder Zugriff auf die Ressourcen erhalte?
- Kann ich anderen dabei helfen, ihren Zugang zu den Ressourcen zu verbessern? Kann ich einem Mitmenschen eine Extra-Tasche an den Rucksack nähen?
Das IKT-Institut und ich wünschen euch einen ressourcenvollen Dezember und eine angenehme Adventszeit. Bleibt gesund und blickt mit Zuversicht auf das Jahresende.
Liebe Grüsse
Eure Claudia Per