Q&A: Kurzinterview Traumasensitive Körperarbeit
Liebe IKT-Freundin, lieber IKT-Freund!
Wie entsteht ganzheitliche Heilung? Und was bedeutet es, wirklich traumasensitiv mit Körper, Geist und Seele zu arbeiten?
Im Interview spricht Pascal Beaumart, Kursleiter der Weiterbildung Traumasensitive Körperarbeit – Entwicklung fördern & Trauma heilen, über die Hintergründe, die Haltung und den praktischen Nutzen dieses einzigartigen Ansatzes.
Er erklärt, warum es heute wichtiger denn je ist, Klient:innen auf allen Ebenen zu begleiten – körperlich, emotional, kognitiv und energetisch – und wie diese Weiterbildung Therapeut:innen, Yogalehrer:innen und Coaches dabei unterstützt, ihre Arbeit zu vertiefen und zu erweitern.
Pascal, was unterscheidet traumasensitive Körperarbeit von klassischer Körper- oder Yoga-Therapie?
Traumasensitive Körperarbeit geht tiefer – sie verbindet physische, emotionale, kognitive und energetisch-spirituelle Ebenen miteinander. Anstatt Symptome zu behandeln, richten wir den Fokus auf das, was darunter liegt: alte Muster, Schutzmechanismen und gespeicherte Erfahrungen. Durch achtsame Körperarbeit, Bewegung und bewusste Wahrnehmung entsteht Raum für nachhaltige Veränderung und Heilung.
Für wen ist dieser Kurs besonders geeignet – und was können Teilnehmende für sich persönlich mitnehmen?
Der Kurs richtet sich an Fachpersonen wie Yogalehrer:innen, Komplementärtherapeut:innen, Physiotherapeut:innen, Shiatsu- oder Körpertherapeut:innen – aber auch an Menschen, die auf ihrer eigenen Entwicklungsreise sind. Teilnehmende lernen nicht nur, mit Klient:innen traumasensitiv zu arbeiten, sondern erfahren selbst, wie sich Sicherheit, Präsenz und innere Verbindung im Körper anfühlen. Diese persönliche Erfahrung ist die Basis jeder therapeutischen Begleitung.
Welche therapeutischen Ansätze fliessen in die Ausbildung ein – und wie ergänzen sie sich?
Wir kombinieren Hands-on-Methoden aus Osteopathie, Thai-Massage und Körpertherapie mit Hands-off-Ansätzen wie NARM (NeuroAffective Relational Model) und IFS (Internal Family Systems). Diese Verbindung ermöglicht, körperliche und emotionale Spannungen ebenso anzusprechen wie tiefsitzende Glaubensmuster. So entsteht ein integrativer Ansatz, der sowohl das Nervensystem reguliert als auch die emotionale Selbstwahrnehmung stärkt.
Was können Teilnehmende nach dem Kurs konkret in ihrer Arbeit anwenden?
Nach dem Kurs verfügen Teilnehmende über ein Repertoire an praktischen Tools, sowohl sich selbst, als auch ihre Klient:innen sicher begleiten können. Sie erkennen Zusammenhänge zwischen Faszien, Emotionen und dem Nervensystem, können gezielt Regulation fördern und traumasensible Begleitung – sei es in körperzentrierten Behandlungen, in Coaching-Situationen oder in der Yogapraxis – in ihr bestehendes Arbeitsfeld integrieren.
Warum ist dieser Kurs auch im Rahmen der höheren Fachprüfung (HFP KT) besonders wertvoll?
Der Kurs ist vom SBFI als Vorbereitung auf die eidgenössische höhere Fachprüfung Komplementärtherapie (HFP KT) anerkannt und somit subjektfinanzierungsberechtigt. Fachlich betrachtet unterstützt er genau jene Kompetenzen, die für die HFP zentral sind: achtsame Prozessbegleitung, Selbsterfahrung, Reflexionsfähigkeit und interdisziplinäres Denken – Grundlagen einer modernen, traumasensitiven Komplementärtherapie.
